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Identität

Autorenbild: Caro WCaro W

Aktualisiert: 18. Apr. 2021

Identität - ein zur Zeit viel strapazierter Begriff. Was ist Identität? Macht sie sich im Außen fest oder im Innen? In der Zugehörigkeit zu einem Land, einer Kultur, einer Sprache? Zu einem Verein oder gar einer „Leitkultur“? Oder im Wesenskern einer Person, ihrer Individualität?

Neuropsychologisch gesehen ist das Gefühl von Identität zunächst einmal eine Meisterleistung unseres Gehirns. Im Laufe der ersten Lebensjahre baut es aus den genetischen Veranlagungen und Erfahrungen mit der Umwelt ein Grundgerüst der Persönlichkeit, das sich mit jeder weiteren Erfahrung anpasst. Identität basiert demnach auf unserem autobiografischen Gedächtnis. Ich weiß, wer ich bin, weil ich Erinnerungen an meine Vergangenheit habe. Identität kann sich im Lauf des Lebens ändern, es bleibt dabei immer ein Kern des Persönlichen.

Doch Identität ist längst nichts Eindeutiges mehr, sondern wird mehr und mehr zum Balanceakt. Der Begriff taucht vermehrt in politischen Diskursen auf – und zwar nicht nur in Form von rechtspopulistischen Parolen. In einer unübersichtlich gewordenen Welt ist die Sehnsucht nach „Identität“ offenbar groß. Und das Meinungsspektrum darüber, was Identität eigentlich ist, umso größer. Je nachdem, ob man eine Psychologen/in, Philosophen/in, Soziologen/in oder Politiker/in fragt.

Gleichzeitig gibt es immer mehr Möglichkeiten, etwa in den social media, sich Wunsch-Identitäten zuzulegen und damit eine innere Leere zu kaschieren. Frei nach dem Motto: Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele?





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